Klootscheeten bi uns up Fehn!

Klootscheeten bi uns up Fehn!

Unser Verein wird seit seiner Gründung 1914 „Klootschießer- und Boßelerverein“ genannt. Das Klootschießen, der ursprüngliche Friesensport, ist für uns mit einer langen und erfolgreichen Tradition verbunden. Viele Medaillen wurden bei Kreis-, Landes- und Verbandsmeisterschaften durch unsere Mitglieder gewonnen. Vielfach kamen unsere Mitglieder auch bei den Feldkämpfen zwischen Ostfriesland und Oldenburg zum Einsatz.

Die ersten Klootschießer warfen ohne, später dann mit dem starren Sprungbrett. Reinhard und Hermann Höfing bauten sich einen Anlaufbock mit einer Länge von 15 Metern (geneigte Ebene) zur Erhöhung der Anlaufgeschwindigkeit vor dem Absprung. Diese Konstruktion gab es sonst nirgendwo, die Wurfweiten erhöhten sich um 5-6 Meter! Reinhard Höfing nahm 1930, Fritz Lüken 1934 und August Ahlfs 1934 und 1938 an den Länderkämpfen der Klootschießer gegen Oldenburg und Schleswig-Holstein teil. Den Höhepunkt der Leistungsstärke erreichten unsere Klootschießer im Jahre 1937, als man „heel Ostfreesland“ zum Feldkampf herausforderte. Leider ist es aus verschiedenen Gründen nicht zu diesem Wettkampf gekommen.

In den späten 60-iger und 70-iger Jahren nahmen Helmut und Martin Siefken erfolgreich an Vergleichskämpfen auf Kreis- und Verbandsebene teil und kamen bei den Länderfeldkämpfen zum Einsatz. Bedingt durch Wohnortwechsel erfolgten später dann Vereinswechsel zu anderen Vereinen, beide erzielten in ihrer Sportlerlaufbahn weiterhin über viele Jahrzehnte herausragende Erfolge. Martin Siefken siegte bei den Europameisterschaft 1969/70/72/77. Ab Mitte der 80-iger Jahre wurde Holger Wilken mehrfach in die ostfriesischen  Ländermannschaften berufen und konnte zu einigen Erfolgen gegen den Landesverband Oldenburg beitragen. Als letztem Werfer unseres Vereins gelang dies Sebastian Gerdes, sowohl für die Jugendmannschaft wie auch für die Juniorenmannschaft des Landesverbandes Ostfriesland  kam Sebastian erfolgreich zum Einsatz.

26 Siege im Feldkampf um die Wanderfahne des Kreisverbandes Friedeburg sind und bleiben herausragende Erfolge in unserer Vereinsgeschichte. Erinnert werden muss dabei an die Klootschießer August Ahlfs, Fritz Lüken, Reinhard und Hermann Höfing, Johann Becker, Ulrich Kruse, Hermann Renken und Johann Gerdes. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Verbandswanderfahne vor dem Zugriff der alliierten Besatzungsmächte wohlverpackt unter einem Torfhaufen verwahrt. Sofort nach dem Kriegsende beantragte der damalige Bürgermeister von Wiesederfehn Hinrich Asche, mit Unterstützung des Klootscheeterbaas Heinke Tjarks (Ehrenvorsitzender des FKV), die Wiederzulassung des Klootschießens. Anfänglich wurde das Klootschießen mit der Silbe „Schießen“ argwöhnisch von den Alliierten in der Kreisstadt Wittmund als militärische Übung betrachtet.

1993 – Müggenkrug:

Cedi Toben, Holger Wilken, Helmut Dirks, Hinrich Asche, Erwin Habben, Hermann Hartmann

Dennoch übten die Klootschießer der 2. und 3. Generation in Wiesederfehn ihren Friesensport aus.

Die Namen der aktiven Werfer (nach 1945) sind Hinrich Harms, Gerd Asche, Helmut und Martin Siefken, Gustav Gerdes, Karl Meyer, Helmut Dirks, Georg Ahlfs, Hermann Hartmann, Hinrich Asche, Karl Dirks, Johann Behrends, Gerhard (Cedi) Toben, Erwin Habben, Holger Wilken und Sebastian Gerdes. Das Klootschießen ist und bleibt der ursprüngliche Friesensport in winterlicher Landschaft, mit seinen Klootschießern, Bahnweisern, Fahnenträgern, Käklern und Mäklern.

In der jüngsten Vergangenheit können wir nicht an die großen Erfolge im Kampf um die Wanderfahne anknüpfen, trotzdem sind wir bei jedem Feldkampf mit Leidenschaft dabei. Wir hoffen durch erfolgreiche Jugendförderung auch wieder einmal um den Sieg mitwerfen zu können. In Wiesederfehn liegen aber immer bereit: Sprungbrett, Matten, Düssel, Stockleger und die schnellen Kloote!

2013 Wiesedermeer

Stephan Gerdes, Bodo Heinen, Lars Lammers, Holger Wilken, Lennart Thiemann

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