Erfolgreiche Jugendarbeit im KBV Wiesederfehn
Erfolgreiche Jugendarbeit bildet die Basis unseres Vereins, eine große Jugendabteilung lässt uns positiv in die Zukunft schauen. Seit den 2000er Jahren erleben wir einen regelrechten Boom und wir konnten in den zurückliegenden Jahren viele herausragende Titel in den Jugendklassen feiern.
In den Anfangsjahren unseres KBV gab es noch keine gesonderten Altersklassen für Jugendliche, sie wurden bei den Freundschaftswettkämpfen in den Männermannschaften eingesetzt. Allerdings trainierten die Jugendwerfer damals schon fleißig, oft wurde schon auf dem Schulweg geboßelt. Mitte der 60-iger wurden dann extra Altersklassen für Jugendliche und Schüler eingeführt. Auch die Position des Jugendwarts wurde im Vorstand etabliert, zum ersten Jugendwart wurde 1966 Willi Cassens gewählt. Eine immer größer werdende Anzahl von Jugendlichen schloss sich dem KBV an, im Jahr 1973 wurde Wilfried Engler zum neuen Jugendwart gewählt.
Seit Anfang der 70-iger Jahre unterstützten die Brüder Hans-Hermann und Egbert Hauschildt die Jugendarbeit. Egbert übernahm 1977 den Posten des Jugendwarts und auch Hans-Hermann wurde 1978 in den Vorstand gewählt. Beide haben große Verdienste um unsere Jugendarbeit in dieser Zeit. Natürlich sind diese Arbeiten aber auch nur mit einer Vielzahl von Betreuern und Unterstützern möglich, auf eine gute Teamarbeit wurde und wird großen Wert gelegt. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für die vielen ehrenamtlichen Stunden für unseren Verein.
Berufliche Gründe führten 1990 zu einem Wechsel auf der Position des Jugendwarts. Im Januar 1990 wurde Holger Wilken in diese verantwortungsvolle Position gewählt, mit der Unterstützung seines Vorgängers Egbert arbeitete er sich gut in die Aufgaben ein. Mit Herbert Asche fand man außerdem eine große Unterstützung in der Jugendarbeit für den Verein. Gerade diese uneigennützigen Helfer im Hintergrund haben zu den Erfolgen in der Jugendarbeit enorm beigetragen.
Im Jahr 2002 wurde Harald Schoon zum Jugendwart gewählt, Holger wechselte auf die Position des 1. Vorsitzenden. Als selbst erfolgreicher Boßler der Männermannschaft brachte auch Harald sich leidenschaftlich in die Jugendarbeit ein. Sein Nachfolger wurde 2004 Joachim Karsjens. Die Jugendarbeit wurde weiter intensiviert und es stellten sich große sportliche Erfolge ein. Viele Meisterschaften auf Kreisebene konnten unsere Mannschaften erzielen, aber auch Meisterschaften auf Landes- und FKV-Ebene gewinnen. Ein toller Lohn für den Einsatz und die Leistungen aller Jugendbetreuer!
Seit 2013 leitet Silke Schoon mit Erfolg unsere Jugendabteilung, Bettina Behrends unterstützt als stellvertretende Jugendwartin. Das alljährliche Pizza-Essen zum Saisonabschluss, Weihnachtsfeiern und Fahrten sind feste Bestandteile der Jugendarbeit. Besuche in Schwimmbäder, Kinos, Spielscheunen, aber auch vom Heidepark in Soltau sind Highlights im Terminplan. Absoluter Höhepunkt war im Jahr 1982 eine Skifreizeit nach Steibis im Allgäu.
Fritz Heien – rd. 40 Jahre Jugendbetreuer bleibt unvergessen.
Rund 40 Jahren war Fritz für unseren Verein als Jugendtrainer der Nachwuchswerfer ab 4 Jahren erfolgreich tätig. Generationen von Boßlern haben im Training am Carl-Georgs-Forst die ersten Grundlagen des Boßelsports gelernt. Fritz hat damit den Grundstein gelegt für die vielen sportlichen Erfolge in den letzten Jahrzehnten. Als Dank und Anerkennung wurde Fritz 2009 zum Ehrenmitglied des KBV Wiesederfehn ernannt! Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Fritz am 27.12.2016.
In der Sonderbeilage des „Anzeiger für Harlingerland“ anlässlich unseres Jubiläums am 28.02.2014 wurde die besondere Leistung von Fitz Heien auch von Sportredakteur Jochen Schrievers mit einem gesondertem Bericht gewürdigt:
Eine kleine Gruppe Kinder steht auf der schmalen Straße Am Hopelser Wald. Mitten drin steht Fritz Heien mit einem breiten Lächeln. Jeden Montag trifft sich der 75-Jährige mit seinen kleinen Spielkameraden, um ihnen die Grundlagen des Boßelsports näherzubringen. Bereits seit rund 40 Jahren kümmert er sich in Wiesederfehn um die Kleinsten. Zwar ist ihm der Sport sehr wichtig, die Schwerpunkte legt er aber woanders. „Das ist unser Kletterbaum“, sagt er immer noch lächelnd und deutet auf den Waldrand, wo zwei Kinder von knapp fünf Jahren versuchen, den nächsthöheren Ast zu erklimmen. „Die Kinder wollen spielen und das sollen sie auch“, macht Heien klar. Neben den Touren durch den Karl-Georg-Forst kommt aber auch der Friesensport nicht zu kurz. Schnell darf jeder noch ein paar Würfe mit den speziellen kleinen Kugeln machen. Die Jüngsten in seiner Gruppe werden die meiste Zeit noch im Kinderwagen gefahren, nur beim Boßeln stehen sie bereits auf eigenen Füßen. Außenstehende kommen schnell ins Grübeln, wem das Treiben wohl am meisten Spaß macht – den Kindern, den Müttern die mit dabei sind, oder Fritz Heien. Wer gut wirft, darf schon mal in seine Innentasche greifen, wo er immer ein paar Süßigkeiten versteckt hat. Auch wenn er rund 70 Jahre älter ist als seine junge Truppe, begegnet er den Kindern auf Augenhöhe. „Das hält jung“, sagt Heien voller Überzeugung. Ein weiteres Erfolgsrezept zum Jungbleiben ist Lachen. Heien lacht gern und oft - und sein Lachen ist ansteckend. Heien hat den Schalk im Nacken und immer eine Anekdote zu erzählen. Den üblichen Gesprächen über Krankheiten mit anderen älteren Leuten kann er nicht viel abgewinnen. Außerdem erfährt er von den Kindern immer, was im Dorf los ist. Ob eine Mutter den Führerschein abgegeben hat, oder eine Oma neue Zähne bekommt. Heien ist immer bestens informiert. Auch gegen die Probleme, die der demografische Wandel mit sich bringt, ist Heien gerüstet. In Wiesederfehn gibt es nicht mehr genug Kinder, also wird der Kindergarten Hinrichsfehn mit eingebunden. Schon mehrfach sind Gruppen von dort vorbeigekommen und der eine oder andere Nachwuchsboßler ist dabeigeblieben. Heien selbst war eher ein Spätstarter, was den Friesensport angeht. Erst mit 32 Jahren ist er zum Boßeln gekommen. Schon wenige Jahre später hat er angefangen Nachwuchsarbeit zu leisten. Seine ersten Schützlinge werfen inzwischen in der Männer II oder bringen selbst ihre Kinder zum Training. Besonders gern erinnert er sich an die ganzen Touren und Ausflüge, die der Verein mit den Kindern unternommen hat. Radtouren, Weihnachtsfeiern, Besuche im Heidepark in Soltau und eine Ski-Freizeit fallen ihm spontan ein. Die Geh-Hilfe, die er immer dabei hat, ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, die sein Arzt ihm verordnet hat. Jeden Tag macht er einen längeren Spaziergang durch den Wald, den Stock braucht er dazu nicht. Aber er ist eben keine 20 mehr und hört auf die Ratschläge vom Fachmann. Solange er noch kann, will er weitermachen. Er kann sich ein Leben ohne die Kinder nicht vorstellen und die Kinder sich einen Montagnachmittag ohne Fritz auch nicht. Diese Kombination ist in einem Verein unbezahlbar und ein wichtiger Punkt auf dem inzwischen 100-jährigen Weg des KBV „Hier up an“ Wiesederfehn.
Text von Jochen Schrievers, Sportredaktion „Anzeiger für Harlingerland“